Glossar

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AEP
Die akustisch evozierten Potentiale stellen ein elektrisches Biosignal dar, welches nach Tonreizung (Klicklaut) über dem Gehirn abgeleitet werden kann.

 

Autoimmunreaktion
Als Autoimmunreaktion bezeichnet man eine krankhafte Reaktion des biologischen Abwehrsystems des menschlichen Körpers gegenüber körpereigenem Gewebe.

 

Critical-illness-Polyneuropathie
Critical-illness-Polyneuropathie sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die vor allem bei Patienten mit schweren, intensivmedizinischen und beatmungspflichtigen Erkrankungen auftreten.
Als wesentliche Entstehungsursachen gelten eine Sepsis, Multiorganversagen und Langzeitbeatmungen.

 

Dermatom
Als Dermatom bezeichnet man den Hautbereich, der von einem einzelnen Spinalnerven versorgt wird.

 

Distal
Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnung: vom Körperstamm entfernt gelegen.

 

Dysproteinämische Neuropathie
Dysproteinämische Neuropathien sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen es durch eine Verschiebung des Verhältnisses der einzelnen Eiweiße im Blut zueinander zu einer Nervenschädigung kommt.
Die Dysproteinämie tritt z. B. bei einem Tumorgeschehen im Organismus, Leberzirrhose oder Entzündungen auf.

 

EEG
Die Elektroenzephalographie, auch als Messung der Hirnströme bezeichnet, ist eine Untersuchungsmethode zur Registrierung und Auswertung von Potentialschwankungen des Gehirns, sog. Hirnströme, die sich aus den Summenpotentialen von Nervenzellverbänden ergeben und von Elektroden, die auf der Kopfhaut des Patienten angebracht werden, erfasst, verstärkt und kontinuierlich aufgezeichnet werden.

 

EMG
Die Elektromyographie ist im engeren Sinne eine Untersuchungsmethode zum Aufzeichnen und Auswerten der spontanen bzw. bei willentlicher Anspannung auftretenden oder durch die elektrische Stimulation auslösbaren Aktionsströme im Muskel.
Die Ableitung erfolgt mit Hilfe von in den Muskel eingestochenen Nadelelektroden oder über dem Muskel platzierten Oberflächenelektroden.

Erweitert wird der Begriff EMG-Untersuchung im medizinischen Alltag als Sammelbezeichnung für alle elektrophysiologischen Untersuchungsverfahren am peripheren Nerv und Muskel gebraucht.

 

ENG
Die Elektroneurographie (ENG) ist eine Untersuchungsmethode zur Registrierung und Analyse eines elektrischen Signals vom Nervengewebe und zur Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) peripherer Nerven als Antwort auf die elektrische Stimulation.

 

Engpasssyndrom
Die peripheren Nerven verlaufen in den Armen und Beinen entlang anatomisch vorgegebener Engstellen. Kommt es hier z. B. durch Prellungen, Zerrungen, Verrenkungen, knöcherne Veränderungen nach Knochenbrüchen, chronische Überlastung oder Sehnenscheidenentzündung zu einem erhöhten Druck auf das Nervengewebe, dann kann ein Engpasssyndrom entstehen.
Erste Krankheitsanzeichen sind Gefühlsstörungen, wie Kribbeln und Taubheitsgefühle, zu denen im weiteren Krankheitsverlauf auch Schmerzen und Lähmungserscheinungen hinzukommen können.

 

Facialislähmung
Unter Facialislähmung versteht man eine Gesichtsnervenlähmung.
Je nach Schädigungshöhe des Nerven können unterschiedliche Funktionen wie Gehör, Tränen- und Speichelsekretion, Geschmack und die Gesichtsmuskulatur betroffen sein. Häufig findet sich ein unvollständiger Lidschluss.

 

Fibulaköpfchensyndrom
Dem Fibulaköpfchensyndrom liegt eine Reizung bzw. Kompression des Nervus peroneus communis unmittelbar in Höhe des Fibulaköpfens, auch Wadenbeinköpfchen z. B. durch Gipsverbände, Brüche oder Verrenkungen zugrunde. Es äußert sich in einem ausstrahlenden Schmerz nach unten bei Druck auf den Nerv hinter dem Köpfchen des Wadenbeins.

 

Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom, auch kurz als KTS oder CTS bezeichnet, ist ein Engpasssyndrom am Nervus medianus im Bereich des Handtunnels. Es kündigt sich durch Kribbeln oder Taubheit am Daumen, Zeige- und Mittelfinger bei Belastung und durch nächtliche Ruheschmerzen an. Die Patienten beschreiben es oft als einschlafende Hände oder Finger. Später können die Schmerzen in den Arm und die Schulter ausstrahlen. Die Beschwerden treten gern bei bestimmten Positionen des Handgelenkes auf. Häufig lassen sie sich durch Reiben und Schütteln der Hände lindern. Die Beschwerden werden in der Medizin als Brachialgia paraesthetica nocturna bezeichnet.

 

Klinische Neurophysiologie
Die klinische Neurophysiologie befasst sich mit Funktionsstörungen des menschlichen Nervensystems.

 

Kollagenosen
Neuropathien bei Kollagenosen, auch Bindegewebserkrankungen sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen es durch Autoimmunreaktion, die sich vorwiegend an Bindegewebe und Blutgefäßen abspielt, zu einer Nervenschädigung kommt.

 

Kollaps
Als Kollaps bezeichnet man einen Schwächeanfall infolge Kreislaufversagens, der häufig zu Bewusstseinsstörungen führt.

 

Lumbal
Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnung: zum Lendenbereich gehörend.

 

Meralgia paraesthetica
Der Meralgia paraesthetica liegt eine Einengung des Nervus cutaneus femoris lateralis beim Durchtritt am Leistenband zugrunde.
Sie äußert sich in sensiblen Reizerscheinungen und ziehenden, manchmal brennenden Schmerzen an der Vorderaußenseite des Oberschenkels und/oder einem etwa handtellergroßen sensiblen Ausfall/Taubheit seitlich am Oberschenkel.

 

Metastase
Tochtergeschwulst, die durch Absiedelung eines bösartigen Tumors in entfernt gelegenem Gewebe bei einer Krebserkrankung entsteht.

 

Metatarsalgie
Der Metatarsalgie, auch Morton-Neuralgie liegt eine Kompression der Plantarnerven zumeist zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen III und IV im dritten Zehenzwischenraum zugrunde. Sie äußert sich durch attackenartig einschießende, teils brennende Schmerzsensationen im Vorfußbereich.

 

MRT
Abkürzung für Magnetresonanztomographie.
Es handelt sich um ein computergestütztes radiologisches Verfahren.

 

Myatrophie
Als Myatrophie oder Muskelatrophie bezeichnet man einen Muskelschwund.

 

Myotom
Als Myotom bezeichnet man die Muskulatur, die von einem einzelnen Spinalnerven versorgt wird.

 

Neuralgische Schulteramyotrophie
Als neuralgische Schulteramyotrophie oder Armplexusneuritis bezeichnet man eine entzündlich-allergische Schädigung des Armnervengeflechts. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Sie kann in identischer Form auch nach Impfungen oder Serumgaben vorkommen.
Mehrheitlich erkrankt die rechte Schulter. Anfänglich findet sich ein sehr intensiver, reißender Schmerz im betroffenen Schulter- und Oberarmbereich, der meist nach wenigen Stunden oder Tagen von oft ausgeprägten schlaffen Lähmungen der Schulter- und Oberarmmuskulatur abgelöst wird. Häufig tritt ein abstehendes Schulterblatt bei bestimmten Bewegungen hervor. Gefühlsstörungen sind meist nicht sehr ausgeprägt oder fehlen ganz.

 

Neurodegenerative Erkrankungen
Als neurodegenerative Erkrankungen bezeichnet man eine Reihe von erblich oder sporadisch auftretenden Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die durch einen meist langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen, so genannte Neurodegeneration gekennzeichnet sind und zu vielfältigen neurologischen Krankheitszeichen, darunter häufig zu Bewegungsstörungen und Demenz führen.

 

NLG
Abkürzung für Nervenleitgeschwindigkeit

 

Paraneoplastische Neuropathie
Paraneoplastische Neuropathien sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen es durch Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die weder durch die Raum fordernde Wirkung des Tumors, noch durch die Zerstörung von Gewebe durch Einwachsen von Krebszellen verursacht werden, zu einer Nervenschädigung kommt.

 

PNS
Abkürzung für peripheres Nervensystem.
Das periphere Nervensystem umfasst jene Teile des Nervensystems, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks gelegen sind.

 

Proximal
Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnung; zum Körperstamm hin gelegen.

 

SEP
Die somatosensibel evozierten Potentiale stellen ein elektrisches Biosignal dar, welches nach einem elektrischen Reiz oder einer physiologischen Aktivierung peripherer sensorischer Nervenfasern über einem Rückenmarkabschnitt oder über dem Gehirn abgeleitet werden kann.

 

Spinalkanal
Im Inneren der Wirbelsäule liegt der Spinal- oder Wirbelkanal. In ihm verläuft das empfindliche Rückenmark. Zwischen jedem der einzelnen Wirbelkörper verlässt rechts und links ein Spinalnerv die Wirbelsäule. Kommt es zu einer Einengung, auch Stenose des Spinalkanals, werden die Nerven eingeschnürt. Es resultieren oft Schmerzen in Armen oder Rückenschmerzen und Schmerzen beim Gehen.

 

Spinalkanalstenose
Als Spinalkanalstenose bezeichnet man eine Verengung des Wirbelkanals.
Kommt es zu einer Einengung des Spinalkanals, werden die austretenden Spinalnerven eingeschnürt. Es resultieren oft Schmerzen in Armen oder Rückenschmerzen und Schmerzen beim Gehen.

 

Spinalnerv
Als Spinalnerv oder Rückenmarksnerv bezeichnet man den Nerv, der aus dem Rückenmark entspringt.

 

Spondylarthrose
Als Spondylarthrose oder Facettensyndrom bezeichnet man eine chronische degenerative Erkrankung der Wirbelgelenke. Die Folge sind Instabilitäten der Wirbelsäule und chronische Schmerzen. Sie zählt zu den häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen.

 

Supinatorlogensyndrom
Dem Supinatorlogensyndrom liegt eine Kompression des Nervus radialis durch den Muskulus supinator im Supinatortunnel zugrunde. Es äußert sich durch Lähmungen der Fingerstreckermuskulatur mit Fallfingern.

 

Synkope
Als Synkope bezeichnet man ein Ereignis mit plötzlich einsetzender Bewusstlosigkeit und Verlust der Haltespannung der Muskulatur infolge eines vorübergehenden Blut- und Sauerstoffmangels des Gehirns, der häufig zu einem Sturz führt.
Die Synkope wird umgangssprachlich auch als Kreislaufkollaps bezeichnet.

 

Tarsaltunnelsyndrom
Das Tarsaltunnelsyndrom ist ein Engpasssyndrom des Nervus tibialis. Vielmals wird es auch als das hintere Tarsaltunnelsyndrom bezeichnet. Dieser Nerv liegt unterhalb des Innenknöchels des Fußes am Eingang des so genannten Tarsalkanals. Vor allem nach traumatischen Schädigungen im oberen Sprunggelenk kommt es infolge Schwellung oder Fehlstellung zu einer Einklemmung des Nerven. Es treten dann Schmerzen und Gefühlsstörungen am Innenknöchel auf, die bis zur Fußsohle und dem Fersenbein ausstrahlen können. Bei längerem Krankheitsverlauf kann es auch zu Lähmungen und Atrophie der Fußsohlenmuskulatur kommen.
Hingegen besteht bei einer Einklemmung des Nervus peroneus profundes das vordere Tarsaltunnelsyndrom.

 

Tics
Als Tics bezeichnet man unwillkürliche, stereotype, rasche Muskelzuckungen in der gleichen Körperregion, z. B. im Bereich der Gesichtsmuskulatur.

 

Tremor
Als Tremor oder Zittern bezeichnet man das unwillkürliche, sich rhythmisch wiederholende Zusammenziehen einander entgegenwirkender Muskelgruppen.
Das Zittern kann viele Ursachen haben, z. B. Parkinson-Krankheit, Alkoholmissbrauch oder Schilddrüsenstörungen.

 

Trigeminusneuralgie
Als Trigeminusneuralgie bezeichnet man eine Form des Gesichtsschmerzes. Sie äußert sich durch blitzartig einschießende, extrem starke, elektrisierende und stechende Schmerzen im Gesicht.

 

Ulnarisrinnensyndrom
Das Ulnarisrinnensyndrom ist ein Engpasssyndrom am Nervus ulnaris im Bereich der Ellenbogenrinne, umgangssprachlich auch Musikantenknochen genannt.
Es kündigt sich durch Kribbeln oder Taubheit am kleinen Finger und einem Druckschmerz des Nervs in der Ellenbogenrinne an. Später kann es zu Lähmungen der Handbinnenmuskulatur mit Krallenstellung der Finger kommen.

 

Vaskulitische Neuropathie
Vaskulitische Neuropathien sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen es durch entzündliche Veränderungen an den Blutgefäßen zu einer Nervenschädigung kommt.

 

VEP
Die visuell evozierten Potentiale stellen ein elektrisches Biosignal dar, welches nach einem Lichtreiz (Schachbrettmuster) über dem Gehirn abgeleitet werden kann.

 

Zerebrovaskuläre Erkrankungen
Als zerebrovaskuläre Erkrankungen bezeichnet man eine Reihe von Funktionsstörungen des Gehirns, die mit einer Störung der Hirndurchblutung einhergehen.
Bluthochdruck ist die wichtigste Ursache für Hirndurchblutungsstörungen.

 

Zervikal
Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnung: zum Halsbereich gehörend.